Hildburghäuser Geschichte
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Braach, Mile

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Mile (Emilie) Braach

 

* 03.03.1898, Frankfurt am Main

† 1998 (Sie liegt begraben auf dem Frankfurter Hauptfriedhof)


  Mile Braach vor der Schreibmaschine
Schriftstellerin

Sie ist die Tochter des jüdischen Lederfabrikanten Otto Hirschfeld. 1920 heiratet sie den Journalisten Johannes Heinrich Braach (1887 – 1940), der in seinem Leben auch als Musikwissenschaftler, Theaterintendant (Mönchengladbach) und Regisseur gewirkt hat. Viele Lebensstationen prägen ihr gemeinsames Leben. 1929 wird Johannes Heinrich Braach Chefredakteur der Dorfzeitung in Hildburghausen. 1933, im Jahr der Machtergreifung, kehrt die Familie wieder nach Frankfurt am Main zurück, wo sie unter ständiger Bedrohung der Nationalsozialisten leben muss.
In der Zeit des Dritten Reiches kann sie ihre Eltern vor dem Holocaust retten. Sie versteckt sie in ihrer Wohnung. Hierfür und für ihre chronikalischen Bücher wird sie in ihrer Heimatstadt Frankfurt am Main und in der Bundesrepublik Deutschland mit höchsten Ehrungen ausgezeichnet. Nach dem Zusammenbruch 1945 baut sie sich ein vollkommen neues Leben auf. Mit ihrem Vater gründet sie einen Lederhandel. ehe sie sich wieder publizistischen Arbeiten widmen konnte, eine Tätigkeit, die ihr 1936 von der Reichsschriftkammer verboten worden ist.
Als Zeitzeugin des Dritten Reiches wirkte sie neben ihren schriftstellerischen Arbeiten, die sie zumeist erst im hohen Alter in Angriff nahm, in Schulen und in einer vielfältigen literarischen Vortragstätigkeit. 

Auszeichnungen
Johanna-Kirchner-Medaille der Stadt Frankfurt am Main (1994) (Die Auszeichnung wird an Menschen verliehen, die gegen staatliche Willkür kämpfen. Die der SPD verbundene und in der  französischen Résistance aktive Patriotin Johanna Kirchner (*1889) wurde am 09.06.1944 in Berlin-Plötzensee von den Nationalsozialisten hingerichtet

Ehrenplakette der Stadt Frankfurt
Bundesverdienstkreuz


Autogramm von Mile Braach

Werke
Wenn meine Briefe Dich erreichen könnten (nicht abgeschickte Briefe an ihre Tochter in England  1939 – 1945)
Rückblende. Erinnerungen einer Neunzigjährigen (autobiographische Erzählung), 1992
Marie Eleonore Pfungst – Biografie
Ferne Nähe, 1997

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