Hildburghäuser Geschichte
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Köhler, Ludwig



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Ludwig Köhler


* 06.03.1819, Meiningen
† 04.08.1862, Hildburghausen
 
 



 

Wahlspruch                       Per astera ad astra

                                    Durch Nacht zum Licht

 

Bibliothekar, Redakteur, Volksschriftsteller, Lyriker

 

Köhler wird als uneheliches Kind in Meiningen geboren und hat eine harte Kindheit. Als Jugendlicher verfasst er Gedichte und als 20-jähriger ein Lustspiel, das am Meininger Theater aufgeführt wird. Der Begabte erhält ein fürstliches Stipendium für sein Studium an den Universitäten Jena und Leipzig. In Leipzig kommt er mit der verbotenen Burschenschaft in Kontakt und muss die Stadt verlassen. 1843 wird er zweiter Bibliothekar in Meiningen, 1843 ist er Redakteur des „Thüringer Boten“ in Gotha und benennt die Zeitung um in „Deutscher Volksbote“. Konsequent tritt er für demokratische Freiheiten ein. Man wirft ihm Volksverhetzung und Lästerung vor und verurteilt ihn zu einer vierwöchigen Haft. Am 02.03.1844 wird der „Deutsche Volksbote“ verboten. Auf Wunsch Joseph Meyers übersiedelt er nach Hildburghausen und nimmt seine Tätigkeit am Bibliographischen Institut als Sektionsredakteur des „Conversations-Lexicons“ auf. Am 21. Oktober 1845 ehelicht er Rosa, geb. Böhm, in Heßberg. Der Ehe entstammen 7 Kinder, seine Frau stirbt bereits 1858.

Köhler gehört zu den führenden Köpfen der 48er Revolution in Südthüringen und gründet auf Anraten Joseph Meyers mit Karl Henkel die „Deutsche Volksleuchte – Zeitschrift für den Landmann, für die Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit“. Er ist Vorsitzender des Volksvereins und wird 1850 wegen Hochverrats angeklagt und zu 10 Wochen Haft verurteilt.


Werke
(Auswahl)

·         Schiller in Bauerbach (1839)

·         Der Aufstand in Maina. Historisch-romantisches Gemälde aus der xxxxneuesten Zeit, 1840

·         Gedichte, 1840

·         Der neue Ahasver, Gedichte, 1841

·         Akademische Welt. Roman aus dem deutschen Burschenleben, 2 Bde., xxxx1843

·         Thomas Müntzer und seine Genossen, Romantrilogie, 1845,

·         Johannes Huß und seine Zeit. Historisch-romantisches Zeitgemälde, xxxxRoman, 3 Bde., 1846

·         Primavera, 2 Bde., 1846

·         Freie Lieder, 1846

·         Der Prinz aus dem Morgenlande. Aus der Chronik einer kleinen Stadt, 1847

·         Fürstenschloß und Bauernhütte. Novelle aus dem Thüringer Walde, 1847

·         Erinnerungsblätter an Bad Ohrdruf in Thüringen, 1855

·         Jürgen Wullenweber, Historischer Roman, 7 Bde. 1856 (Den Roman widmet xxxxer Joseph Meyer).

·         Vom Frühling zum Herbst, Roman, 3 Bde., 1856

·         Geschichten aus aller Welt, 3 Bde., 1858

Dramen

·         Isolde Visconti (1840)

·         Bürger und Edelmann (1858)

·         König Mammon oder W. Horst und Sohn, 1860

·         Die Dithmarsen, Historisches Volksdrama in 5 Aufzügen, 1861

Für die Märchensammlung der Brüder Grimm leistet er Zuarbeit: „Schwan kleb an“, „Zitterinchen“, „Besenstielchen“, „Knabe mit den goldenen Sternlein“.

Ludwig Köhler

Du schöne Heimat meiner Lieder

 

Du schöne Heimat meiner Lieder,

Du wogend Kornfeld, lieblich Wiesental,

Mein lieblich Auge sieht euch nimmer wieder,

Doch lieb ich euch und grüß euch tausendmal.

 

Du blauer Himmel, lenzgeschmückte Bäume,

Die ihr so lieblich in mein Fenster lacht,

In kranker Brust weckt ihr mir wehe Träume,

Doch lieb ich euch in eurer Lenzespracht.

 

Ihr, meine Kinder, ach in Tränenbächen

Bei eurem Lächeln rinnt der herbe Schmerz,

Doch mag es auch in Gram und Liebe brechen,

Es liebt euch bis zum Tod dies arme Herz.

 

Bald ist's geschehn! Verblühn wir mit der Erde,

Erblassen mir des Himmels Sternenzelt!

Ich lieb dich doch ...

Du weite, reiche schöne Gotteswelt!

 

 

Anmerkung

Der beliebte Volksdichter schrieb diese Zeilen in Vorahnung seines frühen Todes.

 

 

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