Bergmann, Werner
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx | xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx |
|
|
Werner Bergmann als Schiedsrichter des Deutschen Fußballverbandes der DDR vor einem Testspiel einer DDR-Auswahl gegen „Turbine“ Erfurt Anfang der 50er Jahre. Links: Gerhard Franke – Kapitän von „Turbine“ – Rechts: Harald Wehner, Kapitän der DFV-Auswahl (Foto: privat) |
Autoschlosser, Sportfunktionär, FIFA-Schiedsrichter
Bereits als Elfjähriger ist er 1923 Mitglied des Arbeitersportvereins Zwickau. Seine Lehre als Automechaniker absolviert er in den Horch-Werken in Zwickau und wird Einfahrer im Kundendienst, seit 1940 ist er bei der Auto-Union in Düsseldorf tätig. Er wird zur Wehrmacht eingezogen und gerät in Norwegen in Gefangenschaft. Nach seiner Heimkehr tritt er der Volkspolizei bei und wird Kommandoleiter an der Demarkationslinie im Heldburger Unterland. In Häselrieth bei Hildburghausen findet er seinen Lebensmittelpunkt. Ab 1952 ist er Ausbilder in der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) und macht sich als Fußballschiedsrichter einen großen respektvollen Namen, vor allem in den höchsten Spielklassen: Oberliga und DDR-Liga I, Finalspiele des FDGB-Pokals der DDR 1958, 1959 und 1960. Nach Gründung des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) am 27./28.04.1957 in Berlin wird am 31.05.1957 in der HO-Gaststätte Goldbachaue Hildburghausen der erste Kreisvorstand des DTSB gewählt, Vorsitzender wird Werner Bergmann. Im Mai 1958 wird er als erster Fußballschiedsrichter der DDR von der FIFA nominiert und pfeift am 20.05.1959 sein erstes Länderspiel im Achtelfinale zur Europameisterschaft 1960 (Hinrunde) Norwegen – Österreich (0 : 1). Es folgen am 08.11.1959 Polen – Finnland (6 : 2), am 30.10.1960 ČSSR – Niederlande (4 : 0), 13.11.1960 Ungarn – Polen (4 : 1), 04.11.1962 (Vorrunde der Qualifikation zur Europameisterschaft das Rückspiel) Schweden – Norwegen (1 : 1) und am 02.06.1963 Polen – Rumänien (1). Ferner ist er Referee für internationale Cup- und Freundschaftsspiele. – Für die Mannschaft BSG „Aufbau“ Häselrieth (seit 23.03.1990 „Sportverein 07 Häselrieth e.V.“) setzt er sich ein, hat auf Eigenständigkeit beharrt und ist Gegner einer Fusion mit Hildburghausen. B. wird als erster Schiedsrichter aus der DDR mit der Ehrennadel der FIFA ausgezeichnet. Für die Weltmeisterschaft 1962 ist er vorgesehen, muss aber aus gesundheitlichen Gründen verzichten.
Die Sportanlage der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft am Schwimmbad in Hildburghausen wird nach 1990 in Werner-Bergmann-Stadion umbenannt. Ein Stadtratsbeschluss zur Umbenennung ist nicht vorhanden.