Hildburghäuser Geschichte
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1374 - 1440

Die wettinische Zeit Hildburghausens

(1374 – 1918) 

Markgrafschaft Meißen 1374 – 1440
Teil der Sächsischen Ortlande in Franken,
zur Pflege Coburg gehörend


1374

Mit der weiteren Teilung der Henneberg-Schleusinger Linie wird Hildburghausen wettinisch (sächsisch). Die wettinische Zeit währt bis 1918.

Gräfin Margaretha bringt den Besitz als Heiratsgut in die Ehe mit Balthasar, dem Landgrafen von Thüringen und Markgrafen zu Meißen, ein. Dazu gehören die Städte und Ämter Heldburg, Hildburghausen, Eisfeld und Ummerstadt. Der Besitz wird später Teil der Sächsischen Ortlande in Franken, der Verwaltungssitz ist Coburg. 

1374

Landgraf Balthasar erkennt der Stadt das Stadtwappen zu, das bis heute nahezu unverändert geblieben ist.

1374 - 1406
Mit der Teilung der Pflege Coburg richtet Balthasar in Hildburghausen eine Münzstätte ein. Es werden Groschen und Heller geprägt.

1387
Die Stadt kauft den Hof Kaltenbronn (Kaltenbrunn), das Heckebühlholz und Eichenzagel.

1388
Eine Brandkatastrophe vernichtet einen Großteil der jungen Stadt, auch das Steinhaus wird ein Opfer der Flammen. Vermutlich gehen bei diesem Unglück wichtige Urkunden und Sachzeugnisse verloren, die auf eine frühe Herkunft und Besiedlung schließen lassen können. Für den Wiederaufbau der Stadt gewährt der vorausschauende Landesherr 10 Jahre Steuerfreiheit.

1394
Das Hildburghäuser Recht wird an Ummerstadt weiter gegeben.

1395
Landgraf Balthasar schenkt den Bürgern auf deren Bitte hin die Ruine des Steinhauses zum Bau eines Rat- und Kaufhauses. Teile des Vorgängerbaues sind bei archäologischen Untersuchungen im Historischen Rathaus nachgewiesen worden. Die Schenkungsurkunde legt fest, dass die auf dem Markt befindlichen Brot- und Fleischbänke im Rathaus unterzubringen seien. Die Zinseinnahmen sollen für die Wartung und den Ausbau der Stadtbefestigungsanlagen verwendet werden.

Erstmals werden Zünfte erwähnt: Bäcker und Fleischer sowie die bedeutende Zunft der Tuchmacher, auch die Walkmühle wird erstmals genannt.

1406
Nach dem Tod von Landgraf Balthasar wird bis 1440 Landgraf Friedrich (der Friedfertige oder der Einfältige) Stadtherr. Seine Regierungszeit ist ruhmlos und entwicklungshemmend. Die Bürger sehen ihn eher als Marionette an. Sie huldigen 1412 Friedrich (d. Streitbare) und Wilhelm (d. Reiche).

1412
Das älteste Bürgerverzeichnis wird angelegt. Nach dem Stadtbuch I gibt es 242 Herdstätten. Das entspricht einer für die Zeit beachtlichen Gesamteinwohnerzahl von 1.100 bis 1.300.

1416
Das Braugewerbe in Hildburghausen wird erwähnt. Bereits 1414 ist dokumentiert, dass für das Brauhaus ein Kessel- und Zeichengeld erhoben wird. Das ist ein Hinweis, dass das Braugewerbe bereits eine lange Tradition hat. 1441 werden im Stadtbuch I eindeutige Forderungen zur Anstellung eines Braumeisters festgelegt. Auch wenn heute das bayerische Reinheitsgebot von 1516 immer wieder hervorgehoben wird, kann davon ausgegangen werden, dass hier und anderswo bereits nach den gleichen Rezepturen gebraut worden ist, die man heute als bayerisches Reinheitsgebot werbewirksam vermarktet.

1417
Bauliche Fertigstellung des Rathauses.


Handkolorierte Anlasskarte zum 600-jährigen Jubiläum
der Stadt im Jahr 1924 mit Kurzfassung des Festprogramms
Druck: F. W. Gadow & Sohn G.m.b.H., Hildburghausen


1420
Stadtbefestigungsanlagen werden erwähnt (Planken, Wall, Pfahlwerk, Graben). Die Obere und Untere Vorstadt werden notdürftig mit einem Zaun geschützt. Seit 1463 sind Pfahlwerk und Planken nachweisbar. Die St.-Lorenz-Kirche am Standort der heutigen Christuskirche ist mit einer Mauer umgeben und erfüllt damit die Funktion einer Wehrkirche. Wann jedoch die Stadtmauer tatsächlich geschlossen worden ist, bleibt unklar. 1543 wird das ellipsenförmige Befestigungswerk aus Feldsteinen erwähnt. Aus den Resten der heute noch vorhandenen Stadtmauer kann abgeleitet werden, dass das Mauerwerk ca. 1,10 Meter stark und 8 Meter hoch gewesen ist. Die Mauer hat 26 Türme, davon 2 Tor-, 2 Rundtürme im Norden und Süden sowie 22 Halbschalentürme. Davon sind noch 7 unterschiedliche erhalten geblieben. Bis zum 18. Jahrhundert umgibt die Stadt ein 10 Meter breiter und 5 Meter tiefer Graben, der später verfüllt worden ist. Am westlichen Ende der Unteren Marktstraße haben das Unter- oder Römhilder Tor, in Höhe der vr bank Südthüringen eG das Ober- oder Eisfelder Tor das Stadtbild mitgeprägt. Die Bauwerke sind 1828 bzw. 1838 eingelegt worden. Abbildungen sind unbekannt.

1420 - 1425
Die Stadt ist im Besitz von Wilhelm (d. Reiche).

1420
Der Stadtreiter Hannsen Hein wird im Stadtbuch I, 84 erwähnt. Private Besorgungen im 15./16. Jahrhundert übernehmen Boten und Kaufleute, Mitte des 16. Jahrhunderts überbringen zur Messzeit Kaufleute, Fuhrmänner Nachrichten. Ein staatliches Postwesen existiert noch nicht.

Um 1421 - 1426
Vor dem Eisfelder Tor Auf dem Baumgarten (Oberer Kapellenstieg) wird die Kapelle Zu unserer lieben Frau erbaut, die nach der Reformation (1528) eingeht.

1423
Nahe des Goldbachs wird ein Spital für Arme, Kranke und Reisende erbaut, heute wird dieser Bereich Spittelbach genannt. 

Hildburghäuser Recht wird an Heldburg weitergegeben.

1425 - 1428
Hildburghausen ist im Besitz von Friedrich (d. Streitbare).

1428
Erstmals wird eine Vorstadt im Stadtbuch genannt (newenstatt – neue Stadt).

Ab 1446
Das Benediktinerinnenkloster im benachbarten Veilsdorf (heßbergisches Hauskloster) wird u. a. wegen zu geringer Einkünfte von Bischof Gottfried v. Würzburg und Herzog Wilhelm von Sachsen in ein Benediktinerkloster umgewandelt. An der Nordseite des Marktes/Apothekergasse) hat es eine Terminei gegeben, hier sind vermutlich die Apotheke und die Niederlage (Warenlager) des Klosters untergebracht.

Mitte des 15. Jahrhunderts
In der Region kommt es zur Siedlungskonzentration.

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